21. Genussfahrt Käserei "Eichsfelder Schnittkäse"
Am 03. November waren wir zu Besuch im idyllischen, eichsfelder Schönhagen. In den 1990ern gründeten genau hier mehrere Ökolandbau-Absolventen die "Kuhmuhne", eine Gemeinschaft Gleichgesinnter und ein sicherndes Netzwerk. So konnten Interessierte ohne riesige Investition in eine Hofgemeinschaft einsteigen, gleichzeitig wurde aber auch sicher gestellt, dass ein Hof nach dem Ausstieg eines Beteiligten weiter betrieben werden konnte. Heute ist die "Kuhmuhne" eine enge Gemeinschaft unterschiedlichster, ökologisch wirtschaftender Familienbetriebe. Von extensiver Weidetierhaltung, über Saatgutproduktion bis hin zur Käserei von Karin Weng, "Kuhmuhne"-Mitglied der erste Stunde.
Zunächst gehörten zur Käserei auch die passenden Kühe, bis klar wurde: Es muss nicht jeder alles können, ein gutes Netzwerk ist das A und O! So wurde der ökologische Milchviehbetrieb mit Milchverarbeitung und Käserei auf die Käserei reduziert. Mit Erfolg! Dank eines gut gepflegten und weit über Schönhagen hinaus reichenden Netzwerkes und viel Engagement, kann die Käserei sich nicht nur selbst im Notfall helfen, sondern auch anderen.
Der Eichsfelder Schnittkäse wird aus der Milch zweier Ökobetriebe hergestellt. Zum einen der "überschüssigen" Milch des Naturmilchhof Gartetal und zum anderen der des kleinen Bioland-Bauernhofs Kuhnigunde. Die Käseherstellung fängt so Spitzen in der Milchproduktion sowie Tiefs in der Milchabnahme (etwa zu Urlaubszeiten) auf und verarbeitet auch kleine Milchmengen, die große Käsereien nicht abnehmen.
Unter den Händen von Karin Weng werden aus der Käserohmasse die verschiedensten Sorten des Eichsefelder Schnittkäses, der in Schönhagen bis zum Genuss reifen darf. Und das schmeckt! Aus hochwertiger Milch wird hochwertiger Käse. Durch die Kundennähe der direkt vermarktenden Käserei bekommen die Abnehmer außerdem die Sorten, die sie sich wünschen. Na dann, ... guten Appetit.
20. Göttinger Genussfahrt zum Bioland-Hof Berner
Seit 8 Generationen ist der Hof im Besitz der Familie Berner. Dabei wurde er von einer Generation zur nächsten übergeben und immer wieder verändert. Zuletzt übernahmen ihn Arnd und Anika Berner, die den Betrieb auf zertifiziert biologischen Anbau umstellten.
Der heutige Bioland-Betrieb produziert unterschiedliche Gemüse und Getreide – von Hafer über Kürbis und Weizen bis hin zur Zuckerrüben – und beliefert Supermärkte, Bio-Lieferdienste und andere Händler. Jahr für Jahr wird auch ein Erdbeerfeld bepflanzt. Hier können Besucher selbst pflücken und die süßen Früchte genießen.
Bioland-Betriebe wirtschaften nach vorgegebenen Richtlinien und bauen bespielsweise auf ihren Flächen regelmäßig Stickstoff anreichernde Pflanzen an, wie z.B. Kleegras. An den Wurzeln der Planzen ist zu sehen, dass sie kleine weiße Knötchen ausbilden.
Das ökonomisch wichtigste Standbein für den Berner-Hof ist der Kartoffelanbau. Auf 15 von 150 ha wird so ein Großteil des Einkommens erwirtschaftet. Um ihre Produkte möglichst gewinnbringend zu vermarkten, werden sie meist erst einmal auf dem Hof gelagert. Da etwa der Getreidepreis im Winter steigt, wird das Korn zunächst eingelagert und im Winter dann zu einem besseren Preis verkauft. Die passenden Lagermöglichkeiten und -bedingungen mussten jedoch erst einmal geschaffen werden. Die Kartoffeln beispielsweise mögen es luftig und lagern daher in durchlässigen Holz- und Metallboxen.
Neben dem Anbau widmen sich Anika und Arnd Berner auch mit viel Engagement der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit. Sie sind Ausbildungsbetrieb und laden auch immer wieder Schulen und andere Gruppen ein, ihren Hof und ihre Wirtschaftsweise kennenzulernen.
19. Göttinger Genussfahrt zum Baumgartenhof und zum Dorfladen Roringen
Passender konnte die Kombination kaum sein: Die Teilnehmer erfuhren etwas über die regionale Produktion von Fleisch und Wurstwaren auf dem Baumgartenhof in Waake und deren Vermarktung über den ehrenamtlich geführten Dorfladen in Roringen.
Zunächst ging es zu den Tieren, den Galloways und den Highland-Rindern, auf ihren Weideflächen im Bereich Drakenberg. Hier wird ihnen weitläufiger, artgerechter Lebensraum geboten auf teils bewaldeten Flächen. Die Herden wechseln häufig die Weide und sind sehr gefragt als natürliche Landschaftspfleger auf Naturschutzflächen auf dem Drakenberg, im Bratental und im Bereich Seeburger See.
Durchschnittlich alle 14 Tage kommt ein Tier zur Schlachtung und Verarbeitung in die Bio- zertifizierte Schlachterei in Ebergötzen. Größtenteils werden dann Fleisch und Wurst auf dem Wochenmarkt verkauft, aber auch über Einzelhändler oder Lieferservice.
Das nette Team vom Dorfladen Roringen bot seine Räumlichkeiten schließlich zur Verkostung verschiedener Wurstsorten an. Aber auch der leckere Kuchen des Laden-Cafes wurde nicht verachtet. Vor ca. 18 Jahren wurde der Laden von einem Verein gegründet und ist seitdem nicht nur ein lokaler Einkaufstreffpunkt, sondern inzwischen auch ein sehr empfehlenswertes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer.