BUND Kreisgruppe Göttingen

Forstwirtschaft regional

Seit vielen Jahren gibt es einen guten Austausch zwischen dem BUND und den Stadt- und Landesforsten. Insbesondere bieten die Landesforsten den Göttinger Umwelt- und Naturschutzverbänden jährliche Treffen in Verbindung mit Exkursionen an. Hierbei stehen der Klima angepasste Waldumbau und die Bewirtschaftung der Wälder im Vordergrund. Positiv hervorzuheben ist, dass in Teilen der Landesforsten beispielhafte Naturräume angelegt und teils aufwendig gepflegt wurden und werden. Ein kontroverses Thema der letzten Jahre war und ist die Umsetzung der europäischen Richtlinien bezogen auf die FFH-Gebiete in den Wäldern. Der BUND beteiligt sich mit Stellungnahmen an diesem Prozess.

Tännchen unter der Haube

Die in unseren Breiten wenig verbreitete Weißtanne, kurz Tanne genannt, ist ein „Leckerbissen“ insbesondere für Rehwild. Der frühe Verbiss junger Pflanzungen macht deshalb auch hier aufwendigen Schutz erforderlich mittels Schutzgittern. Das Forstamt Reinhausen sieht angesichts des Klimawandels auch in der Weißtanne einen Zukunftsbaum. Bereits vor einigen Jahren wurden viele Pflanzungen vorgenommen und aufwendig geschützt. Mittlerweile durchwachsen die Zweige der jungen Tännchen die Schutzgitter – höchste Zeit diese zu entfernen. Eine Gruppe des BUND Göttingen hat daher im November 2021 mitgeholfen diese Gitter abzubauen, sodass die Tannen sich frei entwickeln können. Gegen Verbiss werden sie aber weiterhin dabei geschützt sein mit etwas Schafwolle als Haube auf dem „Terminaltrieb“, der obersten Spitze der Bäumchen. Der Geruch ungewaschener Wolle passt nicht in den „Speiseplan“ der Rehe und sie nehmen Abstand. Die Wolle kommt von einem lokalen Schafhalter. Im übrigen fühlen sich die jungen Tannen aber auch sehr wohl im Schutz des Brombeeraufwuchses, der dort die Fläche eines ehemaligen Fichtenbestandes jetzt stark dominiert. Nach Einschätzung des Forstamtsleiters, Herr Pampe, hat die Weißtanne hier durchaus eine Chance. Sie braucht in jungen Jahren den Schutz des Unterholzes. Erst spät setzt sie sich durch und beginnt ein zügiges Wachstum zur stattlichen Tanne. Ein erfreulicher Ausblick!

Übrigens: Wer in der Weihnachtszeit „Oh, Tannenbaum…“ anstimmt, besingt damit genau diesen, in unseren regionalen Wäldern bislang noch kaum anzutreffenden Baum!

Wir stehen eng in Kontakt mit den Stadt- und Landesforsten.

Treffen Forstamt und BUND