Die "Ballertasche"
Das FFH-Gebiet 141 „Ballertasche“ liegt 20 km südwestlich von Göttingen und 4 km nördlich von Hannoversch Münden. Bei der 44 ha großen Fläche handelt es sich um einen weitgehend aufgelassenen Teil einer Kiesgrube im Wesertal. Besonders wertvoll ist es durch das Vorkommen vieler bedrohter Amphibien-Arten.
In den Kleingewässern befindet sich die größte Population der Gelbbauch-Unke (Bombina variegata) in Niedersachsen. Es ist landesweit das einzige Vorkommen im Kontakt zu einer Flussaue. Zudem lassen sich in dem Gebiet ein ehemaliges Absatzbecken mit Röhrichtbeständen, in denen viele Vögel einen Lebensraum haben, und heterogene Abbau- und Sukzessionsflächen finden. Begrenzt wird das Gebiete durch Ackerflächen, Grünland und eine Steilkante mit Mischwald.
Das Vorkommen des Kammmolchs (Triturus cristatus) konnte 2007 nicht mehr bestätigt werden. Der Lebensraum wird durch Verfüllung oder Sukzession aufgelassener Abbauflächen bedroht. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Pflegeeinsätze, bei denen neue Laichplätze für die Gelbbauchunken geschaffen werden. Von diesen profitieren auch die Kreuzkröte (Bufo calamita) und andere bedrohte Amphibien-Arten.
Schützenswert sind zudem der Schlammling (Limosella aquatica), ein Wegerich-Gewächs, und die Libellenarten Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerulescens) und Sumpf-Heidelibelle (Sympetrum depressiusculum).