Ossenberg-Fehrenbusch
Das 677 ha große FFH-Gebiet 154 „Ossenberg-Fehrenbusch“ ist Teil der Dransfelder Hochfläche und liegt 11 km westlich von Göttingen zwischen den Dörfern Barterode, Ossenfeld, Varmissen, Dransfeld und Imbsen. 655 ha der Fläche sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Der Ossenberg ist eine der wenigen Basaltkuppen des Naturraums, die nicht durch Gesteinsabbau zerstört wurden. Deshalb ist das strukturreiche Landschaftsbild durch eine jahrhundertelange kulturhistorische Nutzung geprägt. Das Nebeneinander verschiedener Bewirtschaftungs- und Kulturformen wie der Hutewald, der Mittelwald und der Kalk-Magerrasen und einer abwechslungsreichen Geomorphologie führen zu einem hohen landschaftsästhetischem Wert. Zudem stellt das Gebiet ein regional bedeutsames Regenerations- und Rückzugsgebiet für viele bedrohte Pflanzen und Tiere dar, die ansonsten in der intensiv genutzten Landschaft keinen geeigneten Lebensraum finden würden.
In dem FFH-Gebiet lässt sich ein repräsentatives Vorkommen von naturnahen Waldmeister-Buchen- und Eichen-Hainbuchen-Wäldern, sowie seltene Wacholdergebüsche und eine artenreiche Bodenvegetation auf Muschelkalkverwitterungsböden finden.
Durch die besondere Geomorphologie gibt es in dem Gebiet auch Kalktuffquellen, Quellsümpfe und Sturzquellen mit Auenwäldern und kalkreichen Niedermooren, die auch sehr seltenen, überwiegend hochspezialisierten Arten als Lebensraum dienen.
Gefährdet ist das Gebiet durch teilweise standortfremde Nadelholzforste, dem Mangel an Totholz und der Umwandlung historischer Mittelwälder in artenärmere Hochwälder. Die Kalk-Halbtrockenrasen sind durch eine fortschreitende Verbuschung gefährdet.
Von Bedeutung für die wissenschaftliche Forschung und Heimatkunde sind die zahlreichen Kulturstätten wie Hügelgrabfelder, die Hünenburg, die Ringwallanlage sowie spätmittelalterliche Flur- und Ortswüstungen.
Besonders schützenswert sind unter Anderem das Grüne Besenmoos (Dicranum viride), die Berg-Flockenblume (Centaurea montana), die Orchidee Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera), die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) und die Schmetterlinge Großer Eisvogel (Limenitis populi), Weißbindiges Wiesenvögelchen (Coenonympha arcania) und der Silbergrüne Bläuling (Polyommatus coridon).